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„brillante
Regie, ungemein differenziert gespielte Musik“
(Saarbrücker Zeitung)
Luigi
Rossi: L'ORFEO
Musikalische
Leitung: Lutz Gillmann
Inszenierung: Ralf Peter
Ausstattung: Alexander Emmert
Rossis
„L’Orfeo“, 1647 auf Initiative des Kardinals Mazarin
in Paris vor dem 9-jährigen Louis XIV aufgeführt, kommt
nicht nur wegen der skandallös kostspieligen Uraufführung
eine besondere kulturhistorische Bedeutung zu. Er gilt auch als
die bedeutendste Orpheus-Vertonung zwischen Monteverdi und Gluck.
Dem höfischen Bedürfnis nach Zerstreuung kommt sie sowohl
mit einer Fülle von Arienformen, Ensembles und Chören
als auch von Personal und Nebenhandlungen entgegen, ohne dass sie
an dramatischer Stringenz verliert. Die allseits bekannte Handlung
wird durch das Ränkespiel zwischen den Göttern motiviert
und erhält als tragikomische Zutat die unglückliche Liebe
des Aristeo.
Die
für diese Produktion erstellte Fassung für neun Solisten
und fünf Instrumente strafft das dramaturgische Konzept der
Oper, ohne ihre musikalische Schönheit zu verletzen. Die Inszenierung
von Ralf Peter stellt der barocken Prachtentfaltung des anspruchsvoll
unterhaltsamen Stücks ein sinnlich und gedanklich reizvolles
Konzept gegenüber, das sich in dem Spannungsfeld zwischen Mythos,
barocker Weltsicht und moderner Realität bewegt. Dabei wirft
das Grundmotiv des Mythos und des Librettos, der „Blick zurück“,
der die Menschen bis heute rätselhaft berührt, die hochaktuelle
Frage nach der (zwischen-)menschlichen Erkenntnisfähigkeit
und Realitätswahrnehmung auf.
Presse
„Warum
dreht der sich um, nachdem er es geschafft hat, durch seine Musik
den Tod zu besiegen? Blicken, Erkennen, Wahrnehmen. Was ist wahr,
was ist Traum? Damit die Zuschauer diesen Konflikt nachvollziehen
können, setzt Regisseur Ralf Peter ... auf Verwirrung, indem
er mit der Realität permanent bricht und sie hinterfragt -
zum Beispiel mit dem Medium der Illusion schlechthin: einem Fernseher.“
(Vorbericht, Saarbrücker Zeitung vom 11./12.08.01)
„Ensemble
pazzaCaglia begeistert mit neuem altem L’Orfeo ... Besonders
imponiert das Zusammenspiel von Stimmen und Continuo-Begleitung:
Schön, mit welch federleichtem Fluss der musikalische Leiter
Lutz Gillmann (Cembalo, Orgel), Gerlind Puchinger (Laute, Flöte)
und Johannes Loescher (Cello) untermalen, mit gemeinsamem Atem Akzente
setzen, das Tempo gestalten. Intensives Musizieren: hier werden
frühbarocke Klänge nicht zelebriert, sondern durchlebt.“
(Einführungskonzert, Saarbrücker Zeitung vom 17.08.01)
„Die
Regie ist schlicht und ergreifend brillant, voller ausgeklügelter
Personenregie und Situationskomik. ... Claudia Kemmerer macht ihn
(Aristeo) zu einem manchmal liebenswert lächerlichen, verzweifelten
Liebeskranken. Als Eurydike auch für ihn verloren ist gibt
Kemmerer ihrer Stimme ein Ferne, die den Raum in geheimnisvolle
Spannung taucht ... musikalisch fügen sich Angela Lösch,
Geneviève Kaemmerlen und Daniela Schmid zu harmonisch warm
klingenden Ensembles ... unangestrengt und voll emotionaler Dichte
singt Peter auch nach drei Stunden Oper ... Ungemein differenziert
und ausgewogen musizierte das Alte-Musik-Ensemble unter der Leitung
seines Cembalisten Lutz Gillmann. Gerade die Abschiedsarie wird
zu einem Moment, wo man hofft, dass die Musik niemals aufhören
möge.“
(Premierenkritik, Saarbrücker Zeitung vom 15./16.09.2001)
„Sämtliche
Rollen waren hervorragend besetzt - es gelang durchweg eine glaubhafte
Darstellung der Bühnencharaktere durch technisch souveräne
und nuancierte Interpretation.“
(OnlineMusikMagazin vom 09.10.01)
„»Freie«
Opernproduktionen gehören zu den heikelsten Projekten und sind
deshalb nicht nur hierzulande Raritäten. Undankbar ist schließlich
der Vergleich, dem sich ein Team aussetzt: gegen die Staatstheater-Perfektion
oder die Event-Atmosphäre einer Merziger »Oper im Zelt«
muss man erst mal ankommen. Diese Aufführung schafft das offensichtlich.
Euphorisch fiel die Kritik aus. Die Inszenierung sei »brillant«,
hieß es. Den Namen Ralf Peter sollte man sich demnach merken:
der junge Sänger ist ... Regisseur und Hauptdarsteller der
»Orfeo«-Produktion.“
(Saarbrücker Zeitung vom 22.09.01)
L’ORFEO“
wurde gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Saarbrücken,
dem Kultusministerium des Saarlandes und Saartoto.
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Besetzungsliste
Szenenfotos:
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